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Umzug ist out - Sesshaftigkeit in! Bist Du auch ein „Schollentyp“?

05.06.2017 | 08:09 | Daniela
Mieter in Deutschland ziehen immer weniger um. Sesshaft zu werden, sich einzurichten und anzukommen, das ist anscheinend Trend.

Mieter in Deutschland ziehen immer weniger um. Sesshaft zu werden, sich einzurichten und anzukommen, das ist anscheinend Trend. Doch welche Ursachen hat die neue Sesshaftigkeit der Deutschen tatsächlich?

Daten zu Mieterwechsel offenbaren Trend

Eine Datenauswertung des deutschlandweit aktiven Energiedienstleisters Techem bringt Erstaunliches hervor: Zog im Jahr 2015 fast jeder 10. Großstädter in Deutschland noch um, so hat sich diese Zahl nur ein Jahr später schon auf 8,6 % verringert. Dabei präsentierten sich die Mieter in Berlin, München und Frankfurt als echte „Schollentypen“, denn hier lag die Umzugsquote mit 6,7 % beziehungsweise 6,9 % (Frankfurt) noch einmal erheblich niedriger als in den restlichen 20 deutschen Großstädten, die Techem unter die Lupe genommen hatte. Schon fast „sprunghaft“ sind im Vergleich dazu die Münsteraner. So zogen in der westfälischen Universitätsstadt 2016 immerhin 11,1 % um, während in Bochum die Quote bei 11 % lag und in Nürnberg bei 10,6 %. Doch welche Ursachen hat die neue Sesshaftigkeit der Deutschen?

Die „Ackerscholle“ wandert in die Großstadt

Was früher die Ackerscholle des Bauern war, das ist heute die Immobilie in der Großstadt: Sie bringt Rendite, sie bietet beste Infrastruktur, sie hat Zukunft. Nicht mehr das Land ist sprichwörtlich goldwert, sondern die Eigentumswohnung in der Stadt. Obwohl der Trend zur Verstädterung schon seit Jahrzehnten anhält, hat er in den letzten zehn Jahren einen enormen Schub erfahren. Als Auslöser gilt die Finanzkrise, infolge derer Kapitalzinsen ein historisches Tief erlangten und der deutsche Sparer sich gezwungen sah, seinen Säckel in etwas anzulegen, das Zukunft hat. Mehrheitlich fällt hier die Wahl auf den Kauf einer Immobilie in möglichst gefragter Lage: in der Stadt. Die zunehmende Nachfrage beförderte die Steigerung der Immobilienkaufpreise. Diese werden in der Regel dann auch an den nächsten Mieter weitergegeben. Neben steigenden Mieten belasten aber auch steigende Energiepreise und Lebenshaltungskosten das Haushaltsbudget der Deutschen. Kein Wunder also, dass sich inzwischen jeder ganz genau überlegt, wie viel ihm ein Umzug wert ist und ob er sich diesen überhaupt leisten kann oder möchte. Im Saarland entschieden sich 2016 immerhin noch 10,8 % für einen Umzug, in Niedersachsen investierten 10,6 % in ein neues Mietverhältnis und in Rheinland-Pfalz 10,1 %. Die wirtschaftlich starken Länder Baden-Württemberg (8 %) und Hessen (7,8 %) bilden hier nach unten den Abschluss.

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